Wissenschaftspartner der Forschungsstelle
Die Forschungsstelle Kaiserpfalz ist auf wissenschaftlicher Ebene durch verschiedene Kooperationen in den fachlichen Diskurs eingebunden. Die Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) entstand 2009 aus dem Wunsch der rheinland-pfälzischen Landesbehörde, mit der Forschungsstelle als einer Fachinstitution für die Erforschung des Mittelalters zusammenzuarbeiten. In diesem Rahmen unterstützt die Forschungsstelle z. B. die Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer der GDKE (GDKE/BSA) und die Wormser Domgrabungen. Weitere Projekte sind die Burgen Pfalzgrafenstein und Trifels, deren museale Präsentation anlässlich der Landesausstellung Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht 2020 von der Forschungsstelle neu gestaltet wurde.
Weitere wichtige Wissenschaftspartner der Forschungsstelle Kaiserpfalz sind das Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtsttheorie in Frankfurt, der frühere Kompetenzbereich Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte (VAT) des Leibniz-Zentrums für Archäologie und das Institut für Vor- und Frühgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Bereits 2009 wurde der Arbeitskreis Pfalzenforschung Aachen – Ingelheim gegründet. Seitdem finden kontinuierliche Jahrestagungen statt, die einen fortlaufenden fachlichen Austausch ermöglichen.
Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE)
Website der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Am 17. Juni 2024 unterzeichneten Dr. Heike Otto, Generaldirektorin der GDKE, und die Ingelheimer Bürgermeisterin Eveline Breyer einen neuen Rahmenvertrag über die gemeinsame Erforschung und Bewahrung des kulturellen Erbes. Mit der Vereinbarung wurde die bereits seit 2009 bestehende, sehr erfolgreiche Kooperation zwischen der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) des Landes und der Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim fortgeführt und inhaltlich ausgebaut.
In der Vergangenheit entwickelte die Forschungsstelle innovative digitale Vermittlungsangebote für verschiedene Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, z. B. für bedeutende Denkmäler wie Burg Trifels oder Pfalzgrafenstein bei Kaub. In Zukunft werden die Vorhaben der beiden Partner-Institutionen noch umfassender und vielschichtiger sein: Mit dem neuen Rahmenvertrag wurde die gemeinsame „Erforschung von Kulturdenkmälern, Kulturlandschaften und archäologischen Funden der Zeitstufen Spätantike und Mittelalter“ beschlossen.
Aktuell ist die Forschungsstelle in Worms für die Landesarchäologie der GDKE im Einsatz. Dort liegt der Fokus seit April 2021 auf dem Synagogenbezirk. Neben den archäologischen Ausgrabungen im Bereich der Mikwe, einem hochmittelalterlichen jüdischen Ritualbad, standen dabei die Mitwirkung an einem Forschungskolloquium zur Untersuchung von Bauschäden an dem Denkmal sowie die Erstellung von Berichten für die Welterbe-Kommission des ICOMOS (International Council on Monuments and Sites, deutsch: Internationaler Rat für Denkmalpflege) im Vordergrund. Im November 2023 wurden die vorläufigen Ergebnisse einem Expertengremium vorgestellt. Auf der Grundlage der zahlreichen datierbaren Befunde im Synagogenbezirk soll in den nächsten Jahren eine wissenschaftliche Gesamtauswertung vorbereitet werden. Bereits Anfang April trafen die GDKE und die Stadt Ingelheim eine gesonderte Vereinbarung, deren Ziel es ist, die archäologisch-bauhistorische Untersuchung der Mikwe fortzusetzen und „zum beiderseitigen Nutzen von GDKE und Forschungsstelle die Grundlage für die Rekonstruktion der Baugeschichte der Mikwe eines hochmittelalterlichen jüdischen Kultbezirks“ zu schaffen, wie es in dem Vertrag heißt.
Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie
Ein wichtiger Partner im wissenschaftlichen Netzwerk der Forschungsstelle ist das Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main (mpilhlt). Aus der Zusammenarbeit sind in den vergangenen Jahren Ausstellungsprojekte, internationale Fachkolloquien und Buchprojekte hervorgegangen. In jüngerer Zeit entstanden die Konzeption der Ausstellung „Der charismatische Ort – Stationen der reisenden Könige im Mittelalter“ (Ingelheim 2019) mit Begleitpublikation sowie 2020 der Aufsatz-Sammelband „Mittelalterliche Paläste und die Reisewege der Kaiser“ mit aktuellen Forschungsberichten über sieben Pfalzen und Reichsburgen des 9. – 14. Jahrhunderts im Rhein-Main-Gebiet. Zuletzt erschien 2023 der erste Teilband einer auf Vollständigkeit zielenden Edition der Schriftquellen zur Pfalz Ingelheim.
Am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie ist die Kooperation in der Abteilung Historische Normativitätsregime im Forschungsprojekt Rechtsgeschichte und Archäologie angesiedelt. Das laufende Zentralprojekt „Landschaft im Labor“ bündelt eine Reihe elaborierter Einzelstudien zu mittelalterlichen Herrschaftsorten innerhalb der Metropolregionen Rhein-Neckar und Frankfurt/Rhein-Main, die unter der Fragestellung nach der Konstruktion von Räumen multidisziplinär untersucht werden.
Rechtsräume
Historische und
archäologische Annäherungen
(Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 323)
Caspar Ehlers, Holger Grewe (Hrsg.) Karton, 336 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen.
€79,00
ISBN 978-3-465-04412-3
Weitere Kooperationspartner
Leibniz-Zentrum für Archäologie
Kompetenzbereich Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte (VAT)
Im November 2018 unterzeichneten Forschungsstelle und LEIZA in Ingelheim einen Kooperationsvertrag. Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind mittelalterliche Sachkultur und Wirtschaftsgeschichte.
Centre Charlemagne
Neues Stadtmuseum Aachen
Projekt: Tagung Frühmittelalterliche Herrschersitze und der Norden – Machtzentren zwischen Diplomatie, Wissenstransfer und Wirtschaft im November 2022
Historisches Institut
RWTH Aachen
Projekt: Tagung Frühmittelalterliche Herrschersitze und der Norden – Machtzentren zwischen Diplomatie, Wissenstransfer und Wirtschaft im November 2022
Archäologisches Spessartprojekt
Fachgebiet Klassische Archäologie
Technische Universität Darmstadt
Projekt: Erforschung der Ortsbefestigungen von Ober-Ingelheim und Großwinternheim; Virtuelle Ausstellung ortsbefestigung3punkt0
Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie
JGU Mainz
Projekte: Zusammenarbeit bei geophysikalischen Prospektionen (u. a. Georgskapelle Heidesheim, 2020) und archäologischen Ausgrabungen (u. a. 2017-2020 „Am gebrannten Hof“, Ingelheim)
LEIZA – Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (LEIZA – ZBSA)
Projekt: Tagung Frühmittelalterliche Herrschersitze und der Norden – Machtzentren zwischen Diplomatie, Wissenstransfer und Wirtschaft im November 2022