Fernwasserleitung außerhalb

Die karolingische Fernwasserleitung hatte eine Länge von knapp 7 km und verlief als Kanal vollständig unterirdisch. Sie begann in der Nähe des Nachbarortes Heidesheim und verlief mit leichtem, konstantem Gefälle bis in den Kernbezirk der Kaiserpfalz. Hier gab es verschiedene Abzweige zur Verteilung des Wassers im Pfalzgebiet. Der Kanal war aus Bruchsteinen gemauert und auf der gesamten Länge von einem Gewölbe überspannt. Innen war der Kanal 40 cm breit und mit einem besonderen, wasserundurchlässigen Mörtel ausgekleidet.
Warum die Leitung errichtet wurde, ist letztlich nicht ganz geklärt. Denn im Kaiserpfalzgebiet ist Grundwasser in großer Menge vorhanden. Vermutlich ließen sich die Architekten Karls des Großen von den Fernwasserleitungen der Antike in Köln, Trier oder Mainz inspirieren. Die Ingelheimer Fernwasserleitung ist ein einzigartiges technisches Denkmal, das das Können und Wissen der Baumeister Karls des Großen dokumentiert.